Cäcilia Grossenseebach
Cäcilia Grossenseebach

Tief berührend - Totenmesse des Komponisten Karl Jenkins

Nordbayrische Nachrichten 25.11.2014 - E. Seyb

Aufführung in St. Michael Großenseebach

Ein tief berührendes Konzert erlebten die Besucher der voll besetzten Kirche St. Michael mit der Aufführung des modernen Requiems des Komponisten Karl Jenkins.

 

Ausführende waren der Gesangverein Cäcilia aus Großenseebach und Viva Musica aus Neunkirchen am Brand, begleitet von Streichern, Mitgliedern des Claus Raumberger Ensembles und Beate Roux am Klavier. Die Gesamtleitung hatte Udo Reinhart.

 

Zur Einstimmung spielte das Claus Raumberger Ensemble Klezmermusik. Lieder von überschäumender Fröhlichkeit wie der „Freylekh Tants“ (Fröhlicher Tanz) wechselten mit melancholischen oder trauervollen, wie „Shtiler, Shtiler“, einem Gedenklied für die 1943 im litauischen Wilna ermordeten jüdischen Männer, Frauen und Kinder.

 

In seiner Totenmesse verbindet Karl Jenkins klassische Musik mit modernen Elementen. Der englische Komponist hat sein Werk aus dem Jahr 2005 in 13 Sätze eingeteilt und fünf Haikus, die Vergänglichkeit und Tod thematisieren, aufgenommen. Haikus sind eine 500 Jahre alte japanische Gedichtform.

 

Fremdartige Klänge

 

Die japanischen Texte mit ihren fremdartigen Klängen wurden durchweg von den Frauenstimmen vorgetragen, teils im Wechsel mit den Männern, welche die traditionellen lateinischen Worte im gregorianischen Stil sangen, ein reizvoller Kontrast. Sorgfältig und klangschön setzte der Dirigent mit seinen beiden Chören die Vorgaben des Komponisten zu den einzelnen Sätzen um, klagend das „Confutatis“, ängstlich das „Lacrimosa“ oder geheimnisvoll das „Now as a spirit“ überschriebene Haiku.

Geradezu aufwühlend erlebten die Zuhörer den „Dies Irae“ (Tag des Zorns), der das unerbittliche Jüngste Gericht durch sich minutenlang wiederholende Tonfolgen ausdrückte.

Zu der gelungenen Aufführung trugen auch die Musiker ihren Teil bei. Präzise begleiteten sie den Gesang und legten durch stete Motivwiederholungen ein solides Klangfundament für einzelne Instrumentenstimmen und die Gesangslinien. Das Requiem endete voll Zuversicht mit zarten Klängen „In Paradisum“. Anerkennend erhob sich das Publikum zu einem langen Beifall.

Weitere Aufführungen dieses Requiems fanden statt am

9.11. in der Friedenskirche in Eckenhaid und am

22.11. in St. Michael Neunkirchen am Brand.

 

Fotos: E.Seyb und R.Sänger

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