Cäcilia Grossenseebach
Cäcilia Grossenseebach

Chorfahrt nach Sanspareil am 7.6.2008

24 unerschrockene Sänger des Cäcilia Chores machten sich am 7.Juni 2008 auf den Weg, um im oberfränkischen Trebgast die "Nacht der Vampire" zu erleben.
        Um es vorwegzunehmen: Sie wurden nicht enttäuscht.

 

Fotos von dieser Fahrt finden Sie im Mitgliederbereich .

Wie in jedem Jahr, so veranstaltete der Cäcilia Chor Großenseebach auch 2008 eine Chorreise, die die Mitglieder dieses Mal nach Oberfranken führte.

Die erste Station war der Felsengarten Sanspareil bei der Burg Zwernitz.
Um die Geschichte des Felsengartens ranken sich viele Erzählungen:

"Ma foi, Monseigneur, c'est sans pareil!" rief die Oberhofmeisterin des bayreuther Markgrafenpaares aus, als sie zum ersten Mal den Felsengarten bei der alten Burg Zwernitz zu sehen bekam. Damit war der neue Name für das alte Dorf und den spektakulären neuen Park geboren: Sanspareil -  Ohnegleichen. Was war so beispielslos an diesem Garten?

Es war im Grunde die Landschaft selbst, die mit wenigen Zutaten, mit wenigen Korrekturen zum Schauplatz einer phantastischen Geschichte geworden war. Story und location, wie heute mancher neudeutsch sagen würde, ergänzten einander ideal.
Im Frühling 1744 entdeckte die Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth den Buchenhain mit den bizarren Felstürmen. Sofort entzündete sich ihre Phantasie an diesen Launen der Natur und schon war eine kleine Höhlung die Grotte der Kalypso oder des Amors.
Das Drehbuch lieferte der französische Bestsellerautor Fénelon, der im Nebenberuf auch noch als Erzbischof fungierte. In seinem Roman "Die Abenteur de Telemach" beschreibt er die die Heldentaten des Titelhelden auf der suche nach seinem Vater Odysseus. Fénelon hatte in diesem Stoff allerlei Aufklärerisches und Gesellschaftskritisches verpackt, was ihm das entschiedene Missfallen seines Königs eintrug. Markgräfin Wilhelmine war glühende Verehrerin Fénelons und hatte viel Geistesverwandtes im oft aufmüpfigen Text entdeckt.

Mit Hilfe ihres Hofarchitekten schuf sie von 1745 bis 1748 das kleine Schlösschen des Morgenländischen Baus, welches nach orientalischem Vorbild um einen echten Baum herumgebaut wurde. Einzigartig darf auch das Ruinentheater genannt werden. Die Zuschauer duckten sich unter Felsen und verfolgten die Aufführungen in einemTheater, das den griechischen Tempelruinen nachempfunden war.

Auf dieser historischen Bühne fiel es auch den Sängern der Cäcilia nicht schwer, aus ihrem Repertoire einige bekannte Stücke vorzutragen. Vor allem das Lieblingslied vieler Zuhörer "Mit Lieb' bin ich umfangen" fand großen Zuspruch.-

Ein wenig Melancholie schwingt in diesem Park an vielen Stellen mit. Man spürt, dass  zwischen all den Felsen und Grotten sich letzlich eine verletzte Seele "ihre" Insel geschaffen hat.Es existierte zum Beispiel ein Tempelchen "Le cententement perdu", das der "Verlorenen Zufriedenheit" gewidmet war. Wilhelmine wird hier sicher mehr als eine Träne über ihren Gatten, der sie ständig mit ihrer engsten Vertrauten betrog, vergossen haben. Ein Garten der Empfindsamkeit ist dieses Sanspareil und darin ohnegleichen!

Als Nächstes stand das Städtchen Thurnau mit seinem Töpfermuseum auf dem Programm, das in der ehemaligen Lateinschule, einem Renaissancebau vom ausgehenden 16. Jh.,unterbracht ist. Die umfangreiche Sammlung des Hauses informiert über die Vielfalt des Materials Keramik. Vom soliden Handwerk - das in Thurnau schon seit dem 14.Jh. Trdition hat - bis zum modernen Kunstobjekt aus Ton spiegelt sich in diesem Museum die ganze Bandbreite des Töpferhandwerks wieder.

Nach dem Besuch der Ausstellung war noch Zeit für einen kleinen Rundgang durch den Ort. Das Schloss und die evangelische Laurentiuskirche, die beide durch einen gedeckten, hölzernen Gang miteinander verbunden sind und der malerisch gelegene See beeindruckten alle Teilnehmer.

Nach der Weiterfahrt und Ankunft in Trebgast stand nach einem gemütlichen Abendessen der dritte Höhepunkt des Tages im Vordergrund. Die Naturbühne Trebgast, die ganz idyllisch mitten im Wald, recht hoch oberhalb des Ortes gelegen ist, begeistert seit 55 Jahren die Menschen mit einer unvergleichlichen Mischung aus Naturerlebnis und künstlerischer Darbietung.

An diesem Abend erwartete die Zuschauer die Bühnenfassung des Roman Polanski Filmklassikers "Tanz der Vampire", die in dieser Saison in Trebgast zur Uraufführung kam. Kurz der Inhalt: Sommer 1800 - irgendwann. Der quirlige Vampirforscher Professor Abronsius befindet sich in der Begleitung seines ängstlichen Assistenten Alfred auf einer Forschungsreise durch Transylvanien. Auf der Suche nach dem Schloss des Grafen von Krolock machen die beiden Station in einem Dorfgasthaus. Kaum angekomen, stellt der Professor fachmännisch fest, dass es die Vampire auf die schöne Tochter des Wirtes abgesehen haben. Bei dem Versuch sie zu retten geraten die Forscher in die alljärliche Familienfeier der Untoten...Ein schaurig-schöner Ball endet in einer Verfolgungsjagd. - Unvergessen bleibt für jeden Zuschauer, wie der steifgefrorene Professor Abronsius mit hochprozentigem Alkohol wiederbelebt wird. Auch das Einfliegen des Grafen Krolock und die aus ihren Gruften steigenden Vampire wurden vom Publikum mit Szenenapplaus honoriert. Nach zwei kurzweiligen Stunden marschierten die Zuschauer in bester Stimmung zu ihren Autos und Bussen. Aber der ein oder andere lugte doch misstrauisch in den dunklen Wald und war froh, nicht alleine zu sein.

Am zweiten Reisetag stand nach angenehmer Übernachtung und ausgiebigem Frühstück ein Ziel auf dem Programm, das vor allem die Männerherzen höher schlagen ließ. Das Dampflokmuseum in Neuenmarkt - Wirsberg entführte uns in eine längst vergessene Zeit. Rund 30 Dampflokomotiven der verschiedensten Baureihen verbringen hier ihren wohlverdienten Ruhestand. Weiterhin sind zu bestaunen ein 15-ständiger Lokschuppen mit einer Segmentdrehscheibe und eine große HO Modellbahnanlage, auf der die Steilstrecke der "schiefen Ebene" bei Neuenmarkt mit ihren Bahnhöfen naturgetreu nachgebildet ist. Im Freigelände zieht eine Schmalspurbahn gemächlich ihre Runden und lädt zur Mitfahrt ein.

Leider hat alles einmal ein Ende - so auch diese abwechslungsreiche Chorfahrt. Nach zügiger und sicherer Heimfahrt erreichten die Sänger am späten Nachmittag Großenseebach. Einstimmig bedankten sich alle Teilnehmer bei Christl und Christian Seeliger, die keine Mühen gescheut und diese Reise mit so viel Liebe und Sachverstand vorbereitet hatten. Nochmals vielen Dank an die beiden!

 

zurück...

 

 

Cäcilia Gesangverein e.V.
91091 Großenseebach

Mitglied im

Fränkischen

Sängerbund

Mitglied in der

Aurach Sängergruppe

Druckversion | Sitemap
© Cäcilia Gesangsverein e.V.