Ein Besuch bei den Zollern in Cadolzburg
Cadolzburg hat manches zu bieten: Den malerischen Blick auf die imposante Burg, eine Führung zurück ins Mittelalter und einen Blick in die
Geschichte der Hohenzollern.
Auch die Aussicht vom „Bleistift“ über den Rangau ist ein Erlebnis.
Cadolzburg ist „nur ein Ableger von Nürnberg“. Die Burggrafen der Zollern waren in Nürnberg nicht recht geduldet, nahmen „Helmericus de
Kadoldesburc“ in Besitz und bauten sie zur ihrer Burg aus.
Fast 1.000 Jahre lang spielte die Dynastie der Hohenzollern
in der deutschen Geschichte ganz vorne mit.
Aber Ende des Zweiten Weltkriegs ging die Burg erstmal wieder in
Flammen auf und blieb jahrzehntelang in Trümmern liegen.
Die Bayerische Schlösserverwaltung hat in den letzten Jahrzehnten
den Burgfelsen und die Bausubstanz gesichert. Nach zwölf Jahren
Umbau und Sanierung für 36,8 Millionen Euro hat die Cadolzburg
nun ein nagelneues Museum – und darf sich Erlebnisburg nennen.
Bei einer Führung wird das Mittelalter wieder lebendig.
Die Cadolzburg
1157 wird "Cadolzburg" erstmals urkundlich greifbar. In der Mitte des 13. Jahrhunderts gelangte Cadolzburg in den Besitz der hohenzollerschen Burggrafen zu Nürnberg. Aus dieser Zeit stammen die ältesten uns
bekannten Steinbauten der Burg, die im Laufe der folgenden Jahrhunderte
in repräsentativer Weise ausgebaut wurde.
Als die Hohenzollern in Konflikt mit der Stadt Nürnberg gerieten, machten sie die Cadolzburg im 14./15. Jahrhundert zum Zentrum ihrer Herrschaft in Franken. Nach dem Auszug der Hofhaltung blieb die Burg bis zum Ende
des 18. Jahrhunderts ein wichtiges Verwaltungszentrum des
Markgraftums Brandenburg-Ansbach.
Die auf einer steilen Felsnase gelegene Hauptburg besitzt eine imposante Ringmauer, die, wie das Haupttor und der sog. Palas (ein Teil des
Neuen Schlosses), aus dem 13. Jahrhundert stammt. Vorgelagert ist
eine geräumige Vorburg, in der zunächst die Sitze der Burgmannen
und in der Renaissance ein Garten lagen.
Die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach/ Bayreuth, Kurfürsten von Brandenburg, Preußenkönige, die deutschen Kaiser nach 1871– sie
alle stammen aus dem Haus Hohenzollern - Stammsitz des
Geschlechts ist die Zollernburg bei Hechingen.
In Franken haben sie viel bewegt und auch viele Spuren hinterlassen: Cadolzburg, Münster Heilsbronn (Grabgelege), Erlangen (Christan Ernst als Gründer der Hugenottenstadt und Friedrich Alexander als Gründer der Uni), Neustadt/Aisch, Bayreuth, Ansbach, Abenberg und ....
Die Cadolzburg beherbergt heute die Ausstellung »HerrschaftsZeiten!
Erlebnis Cadolzburg«, die auf rund 1.500 m2 Ausstellungsfläche eine Begegnung mit dem Mittelalter ermöglicht, die ebenso unterhaltsam
wie anregend sein möchte. Die Besucher sollen das Leben auf der
Burgim Spätmittelalter sehen, hören, riechen und ertasten können
und so Geschichte hautnah nachvollziehen.